Sonntag, Juli 22, 2007

Kölner "Ostseewellen" in der Hanse-Galerie


Gestreifte Leuchttürme vor rot oder schwarz, Aktstudien, Landschaften – Aquarelle und Linolschnitte hängen seit Dienstagabend entlang der Wände der Hanse-Galerie. Die Arbeiten der Kölner Künstlerin Beate Gördes sind Signale, große Briefmarken, klar grafisch komponiert. Ein blaues Segelboot, ein rotes Segelboot. Körper, Gesichter. Die meisten von ihnen sind in großen Passepartous niedlich kleinformatig, verlockend, sie zu kaufen, unter den Arm zu klemmen und zu Hause am Lieblingsplatz aufzuhängen. Beate Gördes hat noch Kunst im Computer mitgebracht, die bei der Vernissage an die Wand gebeamt wurde. Eine Ostseewelle, ein Foto, nur farblich in Bewegung, zu Musik aus venezianischem Stahlblech auf kupferumspannten Klaviersaiten. Psychodelisch entrückt. In das Foto wuchsen Texte, ein Gedicht. „Tiefblau“ und „Kairo II“. Lyrik von Andrea Karimé. Die Schriftstellerin war mit angereist und veranstaltete eine kleine „Wasser des Ostens“ - Performance. Mischte verschiedene Wasser in Flaschen und Gläsern und präsentierte ihre „Stralsund-Mischung“. Und erzählte, wie in 1001 Nacht Geschichten. Die Deutsch-Libanesin ist mit der arabischen Kultur eng verbunden. Solche Töne also auch an diesem Abend, Libanon, das Geschehen dort im Mittelpunkt. Hier in der kleinen gemütlichen Stadt am Meer liegen die Brennpunkte, wie sie feststellte, nicht im Kriegsgeschehen der weiten arabischen Wüste. Christine Bayer von der Hanse-Galerie dankte beiden Künstlerinnen für ihr Kommen. So fern ist der nahe Osten. Ja. Und so nah ist der ferne Osten.

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