Samstag, August 23, 2008

Kennen Sie Brahms? Generalmusikdirektor Prof. Matthias Husmann und Familie in der Kultur- und Wegekirche Landow auf Rügen

Familie Husmann kennt sich mit Brahms aus

Kennen Sie Brahms? Ja natürlich kennt man den. Ein Komponist der Romantik war er. „Schwere Musik“, fällt noch jemandem ein. Regional könnte sogar bekannt sein, dass er seine Erste Sinfonie auf Rügen beendet hat. Aber dann hört es schon langsam auf. Guten Abend gut Nacht – ja, das Lied ist auch von ihm.
Natürlich muss man Brahms im Jahre 175 nach seiner Geburt nicht dem Sog des Vergessens entreißen – man spielt Brahms in allen Konzertsälen, ständig erscheinen neue Aufnahmen seiner Lieder und Werke. Aber kennt man Brahms deshalb?
Es wird kein Komponisten-Quiz und auch kein Best-of-Brahms, am Sonntagabend in der Kultur- und Wegekirche in Landow. „Kennen Sie Brahms?“ ist eine Einladung. Zu einem Abend, an dem man an einem schönen Flecken dieser Welt Bedeutsames mit ins Leben nehmen kann. Musik und Unterhaltung mit einer Künstler-Familie in Hochform. Prof. Mathias Husmann, Generalmusikdirektor des Theaters Vorpommern, wird die beiden Frauen seiner Familie am Klavier begleiten. Zu hören ist die 2. Violinen-Sonate in A-Dur und Lieder von Brahms und Schumann, u.a. auch die jeweils ersten und letzten. „Die Beiden standen sich sehr nahe.“ Erklärt Husmann, man könne nicht über Brahms reden, und Schumann auslassen. Das wird er erklären. Wenn er von Leben, Frauen und Freunden erzählt. Von Wegbereitern, Widersachern und dem Werk des Komponisten. Husmann ist ein eindrucksvoller Erzähler, der aus den Quellen schöpft. Für den Abend reist Tochter Irene aus Flensburg an, wo sie momentan stellvertretende Konzertmeisterin ist. Die 2. Sinfonie, verrät sie, zitiere an drei Stellen Lieder des Komponisten, die ihre Mutter singen wird. Die Tochter, die schon als Kind erst die Notenhefte ihrer Eltern umblätterte und dann natürlich Musikerin wurde, sagt lachend: „man muss diese Hintergründe als Geigerin gar nicht beherrschen, aber ich hatte in dieser Familie keine Chance, die Lieder nicht zu kennen.“ Man muss den Abend nicht als eingeschworener Brahmine verlassen. Aber man wird diese melancholische, romantische, manchmal abgründige aber auch ätherisch schöne Musik verstanden haben und, ja, Brahms kennen. Falls mal jemand fragt.

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