Briefmarken der deutschen Sammelgebiete seit 1848, Motivbriefmarken, Alben, Steckbücher und Literatur über Briefmarken – all das findet man im Briefmarkengeschäft „Postillion“ in der Frankenstraße 63a. Wer also demnächst ein Rendezvous plant, sollte den alten Trick mit der Briefmarkensammlung auf keinem Fall auslassen und sich bei Dieter Lange mit den nötigen Utensilien eindecken. Auch Münzen gibt’s. Beim Wiedersehen mit dem Fünf-Mark-Stück der DDR oder den anderen Alu-Chips unter einer Glasplatte fragt man sich, wieso man die nicht damals kiloweise aufbewahrt hat. Jetzt sind sie nämlich langsam etwas wert. Dieter Lange kann mit den ganzen kuriosen Blüten, die die Sammelleidenschaft manchmal treibt, nichts anfangen. Aber mit den Briefmarken und den Münzen, das ist was anderes. Angefangen hat es bei ihm 1955 mit einem Zeitungsartikel. Es ging um, das weiß er noch genau, die Briefmarke „Georgius Agricola“ von 1945. Wie auch immer er dann lebte - Bauschlosserlehre in Erfurt, Marine auf dem Dänholm, Stralsund mit Frau und Kind, Betriebsschlosser bei der TGA - die Briefmarkenleidenschaft ließ ihn nie mehr los. Er leitete Briefmarkenkurse im Pionierhaus, fand Sammelfreunde in der Volkswerft und eröffnete 1987, allerdings aus gesundheitlichen Gründen, ein Privatgeschäft für Briefmarken. Am Apollonienmarkt. Später zog er in die Badenstraße. Seit vier Jahren ist er in dem Eck-Laden in der Frankenstraße. Trotz Kundeneinbruch nach der Wende, schwerer Krankheit, Scheidung – er ist immer dabei geblieben. „Ich bin, wie sagt man? Beständig.“ Das kann man wohl sagen, nach insgesamt 20 Jahren „Postillion“. Und damit es nicht langweilig wird, nimmt er Anzeigen für die OZ an, verkauft Briefmarken für die Ostseepost und lässt auf Wunsch Stempel anfertigen. Rentner ist er, ja, aber das geht ja auch mit Laden!
Sonntag, Juni 17, 2007
Der Postillion von Stralsund
Briefmarken der deutschen Sammelgebiete seit 1848, Motivbriefmarken, Alben, Steckbücher und Literatur über Briefmarken – all das findet man im Briefmarkengeschäft „Postillion“ in der Frankenstraße 63a. Wer also demnächst ein Rendezvous plant, sollte den alten Trick mit der Briefmarkensammlung auf keinem Fall auslassen und sich bei Dieter Lange mit den nötigen Utensilien eindecken. Auch Münzen gibt’s. Beim Wiedersehen mit dem Fünf-Mark-Stück der DDR oder den anderen Alu-Chips unter einer Glasplatte fragt man sich, wieso man die nicht damals kiloweise aufbewahrt hat. Jetzt sind sie nämlich langsam etwas wert. Dieter Lange kann mit den ganzen kuriosen Blüten, die die Sammelleidenschaft manchmal treibt, nichts anfangen. Aber mit den Briefmarken und den Münzen, das ist was anderes. Angefangen hat es bei ihm 1955 mit einem Zeitungsartikel. Es ging um, das weiß er noch genau, die Briefmarke „Georgius Agricola“ von 1945. Wie auch immer er dann lebte - Bauschlosserlehre in Erfurt, Marine auf dem Dänholm, Stralsund mit Frau und Kind, Betriebsschlosser bei der TGA - die Briefmarkenleidenschaft ließ ihn nie mehr los. Er leitete Briefmarkenkurse im Pionierhaus, fand Sammelfreunde in der Volkswerft und eröffnete 1987, allerdings aus gesundheitlichen Gründen, ein Privatgeschäft für Briefmarken. Am Apollonienmarkt. Später zog er in die Badenstraße. Seit vier Jahren ist er in dem Eck-Laden in der Frankenstraße. Trotz Kundeneinbruch nach der Wende, schwerer Krankheit, Scheidung – er ist immer dabei geblieben. „Ich bin, wie sagt man? Beständig.“ Das kann man wohl sagen, nach insgesamt 20 Jahren „Postillion“. Und damit es nicht langweilig wird, nimmt er Anzeigen für die OZ an, verkauft Briefmarken für die Ostseepost und lässt auf Wunsch Stempel anfertigen. Rentner ist er, ja, aber das geht ja auch mit Laden!
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